Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper

Die positiven Auswirkungen von Sport auf Körper und Psyche sind schon seit langer Zeit wissenschaftlich bewiesen. Bewegung führt zu einer erhöhten Durchblutung des Gehirns, Weitung der Blutgefäße, Stärkung des Herzmuskels, Erhöhung der Mobilität, Straffung der Muskulatur, Stärkung des Gleichgewichtes, Steigerung des Selbstvertrauens in körperliche Fähigkeiten, Abbau von körperlichem und physischem Stress, Förderung sozialer Kontakte sowie einer Senkung der Depressionswahrscheinlichkeit.

Messung körperlicher Aktivität

Mithilfe von Schrittzählern (Pedometern) und Beschleunigungssensoren (Akzelerometern) kann das Maß an körperlicher Aktivität gemessen werden. Eine Erfassung von körperlicher Aktivität ist auch über die Doubly-Labeled-Water-Methode möglich. Sie berechnet die Energie über die Kohlendioxidabgabe. Die körperliche Aktivität kann auch über die Kalorimetrie erfasst werden. Die Kalorimetrie ist die Messung der Wärmemengen von biologischen, chemischen oder physikalischen Vorgängen. Manchmal werden auch verschiedene dieser Methoden kombiniert.

Die Prinzipien professionellen Trainings

Die Sportwissenschaften erforschen grundlegende Prinzipien, die in keinem professionellen Trainingsplan fehlen dürfen. Dazu gehören das Prinzip des trainingswirksamen Reizes, das Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung und das Prinzip progressiver Belastungssteigerung.

Das Prinzip des trainingswirksamen Reizes beruht auf der Annahme, dass das körperliche Gleichgewicht im Training regelmäßig gestört werden muss. Die daraufhin wieder folgende Anpassung des Körpers an den Reiz führt zu dem gewünschten Trainingseffekt.

Das Prinzip der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung beruht auf der oben beschriebenen Erkenntnis der Homöostase im Körper. Die physiologischen Anpassungsprozesse benötigen zum einen den adäquaten Reiz, aber auch Zeit, d.h. Erholungsphasen um die Anpassungsprozesse durchführen zu können.

Das Prinzip der progressiven Belastungssteigerung zielt auf den Zustand nach der Anpassung ab, der bei unverändertem Training zu einem Stillstand der Effekte führen würde. Hier sind zumindest kleine Veränderungen, wie beispielsweise Steigerung der Wiederholungszahl oder des Trainingsgewichtes, einzubauen.

Trainingsvoraussetzungen

Um sportliches Training zur körperlichen Entwicklung durchführen zu können, benötigt es allerdings psychische Voraussetzungen. Das Ziel eines jeden Sportlers ist eine individuelle, organismische und motorische Leistungsfähigkeit, die wir unter dem Begriff „Fitness“ zusammenfassen. Hinzu kommt eine Entfaltung konditioneller und koordinativer Fähigkeiten sowie Beweglichkeit. In Abhängigkeit der gewählten Sportart benötigt es dafür organismische, sensorische, motorische und somatische Potentiale. Eine Frau mit einer Körperlänge von zwei Metern eignet sich zum Beispiel genauso wenig für das Kunstturnen wie ein Wasserphobiker für Schwimmwettkämpfe.

Belastungsgestaltung muss demnach mehr sein, als die Einhaltung sinnvoller effektiver und physiologischer Trainingsregeln. Wahrnehmungszentrierung und Wissensvermittlung müssen auch einen Platz im Trainingskonzept erhalten, wie Stimmungsmanagement und Stärkung des Selbstvertrauens. Wissen wir doch aus eigener Erfahrung oder der Beobachtung uns nahestehender Menschen, wie oft sportliche Aktivität an „Ich hab keine Lust“ oder „Ich konnte mich einfach nicht aufraffen“ oder lustig gemeintem „Die Anziehungskraft des Sofas war größer“ scheitert.

Körperliche Effekte des Sports

Die Auswirkungen des Sports auf den Körper lassen sich in zwei grobe Bereiche einteilen. Körperliche Bewegung hat kurzfristige und langfristige Trainingseffekte.

Die kurzfristigen Veränderungen beziehen sich auf den Stressabbau. Die Basis hierfür kann in der Verbesserung des Schlafs gesehen werden. Sportliche Aktivitäten führen zu einem veränderten, genauer gesagt zu einem erholsameren Schlaf. Die direkt wahrnehmbare Folge davon ist eine erhöhte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Der Sport baut zusätzlich das Stresshormon Cortisol ab. Deswegen fühlen sich viele Menschen nach einer Trainingseinheit glücklicher. Ergänzend kommen ein besseres Körpergefühl und ein erhöhter Energieverbrauch hinzu.

Langfristig führt regelmäßige körperliche Aktivität zu einer Stärkung des Herzens, einer Senkung von Blutdruck und Herzschlag und damit zu einer Schonung des Herz-Kreislauf-Systems, einem Aufbau von Muskulatur, verbesserter Sauerstoffaufnahme, einem aktiverem Stoffwechsel sowie einer Förderung der Immunabwehr.

Sport bedeutet nicht nur eine physische Leistungsverbesserung, sondern auch eine Prävention vieler Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Schlaganfälle, Krebsleiden oder Depressionen.

Fechten kombiniert schon in der Sportart selber die körperlichen und psychischen Anteile in einem sehr hohen Maße. Neben Kraft und Ausdauer gehören Schnelligkeit, Beweglichkeit, Reaktionsvermögen, Konzentration und Taktik zu den Fähigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Zusätzlich braucht es für den Fechtsport im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten ein hohes Maß an Geduld. Wer schon einmal Fechten im Fernsehen gesehen hat weiß, dass sich ein Duell sehr lange hinziehen kann. Der Gegner lauert auf den richtigen Moment, der mit Sicherheit kommen wird, aber manchmal lange auf sich warten lässt. Dies kann um so länger dauern, wenn sich zwei Fechter oder Fechterinnen auf Augenhöhe begegnen.